Das „Scheckenreiten" ‑ ein Brauch in der Pfrontner Fastnacht

 

Schon sehr, sehr lange gibt es den Brauch der Scheckereiterei in Pfronten. Wie d'Schecke entstanden sind, weiß keiner so genau, aber schon von Alters her war es Tradition, an Fasching oder in der Fastnacht seinen Übermut rauszulassen und sich darüber zu freuen, dass der Frühling bald wieder kommt.

 

Eine alte Jacke, eine Lederhose oder alte Hosen mit aufgenähten Flicken, das Gesicht mit Ruß geschwärzt, eine Kette oder eine Schelle zum Scheppern, ein Bockshorn zum Blasen und eine Geißel zum Schnalzen - so ziehen sie mit ihren Pferden los, d'Scheckereiter!

 

Jeder Reiter macht sich sein Pferd selbst, denn jeder Scheck soll sich in Farbe, Gestalt und Größe von den anderen unterscheiden. Ein Pfrontner Scheck wird aus einem dicken Brett gefertigt, auf das man ein Pferd zeichnet und dann aussägt. Anschließend wird das Pferd vorne und hinten mit einer Schnur bestückt, damit man es sich umhängen kann. Schön bemalt und mit aus Hanf gefertigtem Mähnen- und Schweifhaar ist schließlich jedes Stück ein Unikat, das von seinem Reiter mit größtem Stolz ausgeritten wird.

 

Wilde Gesellen sind die Scheckereiter – am wildesten am Faschingsdienstag. Und wenn sich auch die meisten Wirte darüber freuen, wenn d'Scheckereiter sich in ihrer Gaststube niederlassen, so gibt es leider immer wieder Wirte, die sich auch „fürchten" müssen, weil sie das Geheimnis Ross und Reiter zu besänftigen nicht kennen: das Freibier!