Pfrontener Armenhaus
Hier stand bis 1990 das ehemalige Spital von Pfronten.
Es war eine Sozialstation, in der kranke Pilger versorgt und alte Leute gepflegt wurden. 1473 gestiftet, befand sich das Haus ursprünglich in Pfronten-Ried, in hochwassergefährdetem Gebiet. Durch die Stiftung von zwei frommen Frauen konnte später hier, an diesem Platz, ein Holzhaus als Ständerbohlenbau errichtet werden.
Zur Verwaltung des Hauses und der Pflege Hilfsbedürftiger war ein „Spitaler“ verpflichtet, der zeitweise wegen mangelnder Einkünfte auch Totengräber, Gemeindediener und Ortspolizist war.
Im 19. Jahrhundert verlor die Einrichtung langsam den Stifterwillen und sank zum Armenhaus herab. Die Gemeinde besorgte nur noch die notwendigsten Reparaturen, so dass das Gebäude zum Schandfleck im Ortsbild wurde. 1977 sollte es abgerissen werden. Dagegen wandten sich Heimatfreunde, weil die Geschichte des Hauses nicht verloren gehen sollte und die Holzkonstruktion denkmalgeschützt war.
Nach langen Bemühungen gelang es, das Haus 1991 auf das Gewölbe des ehemaligen Eiskellers vom Brauereigasthof „Goldenes Kreuz“ an der Kirchsteige zu übertragen. Seitdem wird das Gebäude als Gemeindebücherei und Heimatmuseum genutzt.
Das ehemalige Armenhaus am alten Standort
(von Nordwest, Foto: Erwin Reiter)
(von Südost nach der Freilegung 1979, Foto: Heimatverein)
Das neue Heimathaus mit Villa Goldonkel und Pfarrkirche
(Foto: Julian Knacker)
Heimatverein Pfronten