Das „Schwefelbrünnele“
Das Schwefelbrünnele war eine wichtige Grundwassersammelstelle in der Kreuzegger Viehweide. Wasserproben erbrachten keinen Nachweis von Schwefel oder anderen Mineralien, aber das Wasser galt als sehr schmackhaft und heilkräftig. Im Winter gefror es nie.
Erkennbar ist der Platz oberhalb des Feldweges noch heute durch seine sumpfige Umgebung und den Binsen. Hier konnte 1993 eine mit Bohlen ausgekleidete Brunnenstube beobachtet werden. Aus ihr trugen früher die Kreuzegger in Kannen das Wasser in ihre Häuser.
Von der Brunnenstube verlief in Richtung Faule Ach eine Wasserleitung aus hölzernen Rohren. Durch sie wurde für eine Viehtränke das Überwasser abgeleitet. Das Rohr, eine so genannte Deichel, hatte einen Innendurchmesser von 9 cm. In der Heimatkundlichen Sammlung im Heimathaus ist eine Deichel ausgestellt.
Bis 1624 mussten die Bewohner das benötigte Wasser aus der Ach herauftragen. Erst dann wurde eine Deichelleitung von Rehbichel her bis zum Rehbichler- und Pfaffenbrunnen erbaut.Wegen der Höhenunterschiede beim Roten Bach war das ein Meisterwerk.
Wasserversorgung Kreuzegg 1818
Geborgene Deicheln im Heimathaus in Pfronten-Berg
Bilder und Texte: Gemeinde Pfronten und Heimatverein Pfronten